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Risiken / Komplikationen: Sterilisationsoperation beim Mann

Die Sterilisation des Mannes gilt als ein komplikationsarmer Eingriff, der wenige Risiken mit sich birgt. Trotzdem bleibt es ein medizinischer Eingriff, bei dem auch gewisse Risiken bzw. Komplikationen nicht ausschlossen werden können. Um den Faktor möglicher Komplikationen gering zu halten, sollte der Patient die Vasektomie daher von einem erfahrenen Operateur vornehmen lassen. Eine gewisse jährliche Anzahl an durchgeführten Sterilisationen ist hierbei als Kennziffer zu sehen. Folgend ist eine kurze Zusammenfassung möglicher Risiken aufgelistet:

  • Blutergüsse
  • Schwellung des Skrotums (Hodensack) kann zu leichten Schmerzen führen und durch Kühlen gelindert werden
  • Wundheilungsstörung / Wundinfektionen werden durch eine möglichst kleine Wunde minimiert und können im Allgemeinen lokal behandelt bzw. durch den Einsatz eines Antibiotikums therapiert / entgegengewirkt werden
  • Blutungen / Nachblutungen können durch Geringhalten der Wunde (Hautöffnung) zusätzlich verringert werden
  • Abszessbildung muss geöffnet und behandelt werden
  • Narbenwucherung
  • Refertilisierung (Wiedervereinigung der Samenleiterenden (in sehr seltenen Fällen))
  • Postvasektomie Schmerzsyndrom (langwierige, chronische Schmerzen im Bereich des Operationsgebiets durch mögliche Reizung oder Schädigung der dortigen Nerven oder durch Nebenhodenentzündungen)
  • Seelische Belastung (bei unüberlegter bzw. zu schneller Entscheidung)

Im Vergleich von der konventionellen Vasektomie und der „No-Scalpel“ Vasektomie, ist die Rate von möglichen Infektionen oder Blutergüssen bei der „No-Scalpel“ Vasektomie nochmals deutlich geringer. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Komplikationsrate minimal ist und die hier aufgeführten Sachverhalte nur sehr selten vorkommen.

Nachsorge und Kontrolltermine einer Vasektomie

Wenn Sie nach der Sterilisationsoperation die Praxis bzw. die Klinik verlassen, sollte dies in Begleitung erfolgen. Auf das Führen eines Fahrzeugs ist am Tag der Operation zu verzichten. Es wird empfohlen eine etwas engere Unterhose zu tragen um den operierten Bereich zu stützen. Am Tag selber steht für den Patienten absolutes Schonprogramm mit viel Ruhe auf der Tagesordnung, um mögliche Nachblutungen zu verhindern. Durch Liegen und kühlen im Bereich der Hoden können eventuelle Schwellungen, die mit leichten Schmerzen einhergehen können, gelindert werden. Die meisten Patienten kommen ohne Schmerzmittel aus. Wird unter Umständen trotzdem eines nötig, so ist die Wahl des Mittels mit dem behandelnden Urologen abzusprechen. Der am OP-Tag angelegte Pflasterverband dient dem Wundschutz. Treten am gleichen Tag Symptome wie hohes Fieber, starke Schmerzen oder extreme Schwellungen auf, sollten Sie sofort beim Arzt vorstellig werden. Es wird empfohlen sich etwa 2-4 Tage Ruhe zu gönnen. Eine Krankschreibung kann im Allgemeinen nicht erfolgen, da es sich bei der Vasektomie in der Regel um einen Wunscheingriff handelt.

Eine erneute Kontrolluntersuchung ist am Folgetag geplant, an dem der Patient auch bereits wieder duschen kann. Je nach Heilungsverlauf kann der Patient nach etwa 2 Tagen seiner Arbeit nachgehen. In dieser Zeit kann es Eingriffsbedingt zu leichtem Ziehen im Hodenbereich kommen. Berichten zufolge ist ein Großteil der Patienten aber schmerzfrei. Zu dem Wiedereinsetzen von sportlichen und geschützten sexuellen Aktivitäten wird erst nach ungefähr 5-7 Tagen geraten. Wurde beim Patienten die Wunde genäht, so werden sich die Fäden nach etwa 2 Wochen auflösen.

Wichtig ist, dass der Patient nicht sofort nach einer Vasektomie zeugungsunfähig ist. In der Samenflüssigkeit können ungefähr bis zu zwölf Wochen nach dem Eingriff noch Spermien enthalten sein. Vasektomierte Patienten sollten daher bis zur Feststellung der Sterilität durch den Urologen auf alternative Verhütungsmethoden zurückgreifen. In den nachfolgenden Kontrolluntersuchungen, die in Abständen von ca. 6 und 8 Wochen erfolgen, werden jeweils Spermiogramme erstellt, um zu überprüfen, ob noch fruchtbare Spermien im Ejakulat nachweisbar sind. Wird die Unfruchtbarkeit durch den Urologen bestätigt, so kann der Patient auf zusätzliche Verhütungsmethoden verzichten.